Wie erreiche ich eine erfolgreiche Krankenhaus- und MVZ-Interaktion?

In unserem Betrag zum Entscheider-Wettbewerb um die 5 Digitalisierungsthemen der Gesundheitswirtschaft 2020 zeigen wir, wie man für Behandler und Management einen ganzheitlichen Informationsaustausch in Real Time zwischen MVZ und Klinik erreichen kann.

Als sich 2019 die Kliniken des Landkreises Neustadt a. d. Aisch – Bad Windsheim für den Einsatz von mediDOK in den verschiedenen MVZ und Praxen der Klinik entschieden, freuten wir uns natürlich sehr. Und das Projekt wurde um so spannender, als uns Hilmar Häberlein, der EDV-Leiter der Klinik, seine weiteren strategischen Ziele mitteilte, welche er wir folgt beschrieb:

Immer wieder dasselbe Problem

Hilmar-Häberlein-EDV-Leiter-Kliniken-NEA„Kleinere und mittlere Kliniken auf dem flachen Land werden immer mehr zu regionalen Gesundheitsversorgern in ihrer Region. Getrieben durch den Mangel an Fachärzten und den Problemen bei der Nachbesetzung von niedergelassenen Praxen obliegt es vermehrt den „Landkrankenhäusern“ die regionale fachärztliche Versorgung aufrechtzuerhalten.  Die Anzahl der MVZ, die unter der Führung von Kliniken betrieben werden, steigt kontinuierlich an. Es ist auch der erklärte Wille der Kommunalpolitik, dass die Kliniken hier ihre Rolle als Gesundheits-Dienstleister weiter ausbauen.

So betreiben auch die Kliniken des Landkreises Neustadt a. d. Aisch – Bad Windsheim und die ANregiomed neben ihren Kliniken vermehrt MVZ. Die MVZ werden meist in eigenen GmbHs betrieben und sind somit rechtlich eigenständig und müssen dementsprechend auch datenschutzrechtlich als eigenständig betrachtet werden.

Ärzte und Patienten empfinden Klinik und MVZ als medizinische Einheit.

Diese Trennung zwischen Klinik-Betrieb und MVZ ist für den angestellten Arzt, der sowohl in der Klinik als auch im MVZ seinen Dienst verrichtet, nicht wirklich offensichtlich. Auch der Patient, der zunächst stationär in der Klinik und später zur Nachsorge im MVZ behandelt wird, kann dies ebenfalls nicht klar nachvollziehen. Ärzte und Patienten empfinden Klinik und MVZ oft als medizinische Einheit und möchten die Vorteile dieser Verzahnung auch nutzen. Damit beginnt nun die Herausforderung für die IT.

Die in den Kliniken eingesetzten Krankenhausinformationssysteme (KIS) sind zwar meist in der Lage eine ambulante Abrechnung abzubilden, die Unterstützung für die Abläufe in den Praxen ist bei spezialisierten Praxisverwaltungssystemen (PVS) aber meist wesentlich besser umgesetzt. Dies führt dazu, dass neben dem KIS in der Klinik in den Praxen ein dediziertes PVS eingesetzt wird. Die technischen Möglichkeiten erlauben es zwar, über VPN-Verbindungen und Remotedesktop-Verbindungen gegenseitige Zugriffe einzurichten. Diese Zugriffe können aber natürlich nur von den Personen genutzt werden, die die verschiedenen Systeme bedienen können und die im Rahmen der datenschutzrechtlichen Einwilligung der Patienten dazu berechtigt sind.

Es gibt keinen einfachen, effektiven und praxistauglichen Austausch von Behandlungsdaten zwischen MVZ und Klinik, selbst wenn der Patient seine Einwilligung dazu erteilt hat.

Daraus ergibt sich, dass es keinen einfachen, effektiven und praxistauglichen Austausch von Behandlungsdaten zwischen MVZ und Klinik geben kann, selbst wenn der Patient seine Einwilligung dazu erteilt hat. Dieses Problem stößt sowohl bei den Ärzten als auch bei Patienten im Jahr 2020 auf teilweise großes Unverständnis und man muss aufwendig erläutern, warum man denn nun nicht auf den Befund, das Röntgenbild oder den Arztbrief aus der Praxis zugreifen kann. Es ist doch schließlich „unser“ MVZ, das den Patienten zur stationären Aufnahme schickt. Ebenso groß ist das Unverständnis der Patienten, die aus „unserem“ MVZ kommen und dann noch selbst als Überbringer der Krankenunterlagen herhalten müssen. Die Patienten versprechen sich für ihre Behandlung einen „Mehrwert“, wenn stationäre und ambulante Behandlung aus „einer Hand“ kommen. Dieser Mehrwert kann zum einen in der Behandlung durch den gleichen Arzt/Ärztin liegen, aber natürlich auch darin, dass Behandlungsprozesse Hand in Hand gehen, was einen effektiven Datenaustausch voraussetzt. 

Aus diesem Problemfeld ist die Idee und Anforderung entstanden, die IT-Systeme der Klinik und der MVZ zu verbinden. Nach einer Diskussion über die am Markt bekannten Möglichkeiten, sollte keine „Portal-Lösung“ verwendet werden oder ein Austausch aller Behandlungsinformationen ins jeweils andere System erfolgen. Die Idee ist es, die bestehenden Archivsysteme in Klinik und Praxen über eine Standardtechnologie zu verbinden und einen Echtzeitzugriff auf die gewünschten Daten zu ermöglichen. Als technische Lösung kam mir dabei gleich IHE in den Sinn – genauer: der Aufbau einer oder mehrerer IHE Affinity Domains, da dieses Konzept für solch einen Datenzugriff entwickelt wurde.

Leider gibt es eine Hürde beim Thema „Budget und Ressourcen“.

Leider hat sich herausgestellt, dass es dabei eine kleine, aber durchaus entscheidende Hürde beim Thema „Budget und Ressourcen“ gibt. IHE Affinity Domains sind meist im universitären Umfeld oder bei großen Klinikverbünden zu finden, aber eher selten bei kleinen kommunalen Landkrankenhäusern. „Schade eigentlich“ dachte ich mir und bin mit meiner Idee auf die Hersteller mediDOK und synedra zugegangen.“

Gemeinsam zum Ziel – im Sinne des Kunden

Gemeinsam mit Herrn Häberlein und Dr. Thomas Pellizzari, Geschäftsführer von synedra, dessen System als Universal-Archiv (VNA) in den Kliniken eingesetzt wird, haben wir daher im Herbst 2019 begonnen, ein Lösungskonzept zu erstellen. Auch Lars Forchheim, CIO der ANregiomed aus Ansbach, schloss sich sofort diesem Projekt an, da er vor denselben Herausforderungen in seiner Klinikgruppe steht. Thomas Linhardt, Geschäftsführer von ITL, betreut als Systemhaus beide Kliniken bei der Umsetzung Ihrer IT-Strategie in den angeschlossenen Praxen und MVZs.

 

logo-kliniken-nea

ANregiomed_WEB

syn_logo2008_rgb

 

 

Unter dem Titel „Wie erreiche ich eine erfolgreiche Krankenhaus- und MVZ-Interaktion? Ganzheitliche Informationen in Real Time für Behandler und Management!“ stellen wir das erarbeitete Lösungskonzept beim diesjährigen Entscheider-Event am 12. und 13. Februar 2020 in Düsseldorf der Öffentlichkeit vor. Folgende Verbesserungen können dadurch für den Klinik-Betreiber erreicht werden:

  • Für den Behandler: Vollständige Sicht auf den Patienten, Zugriff auf Befunde aus Klinik und MVZs
  • Für den Klinik-Geschäftsführer: Ermittlung von Kennzahlen zur Prozessoptimierung
  • Für den Patienten: Spürbarer Mehrwert, da ambulante und stationäre Behandlung „aus einer Hand“ kommen

Gleichzeitig werden in dem Konzept folgende Nebenbedigungen berücksichtigt:

  • Datensparsamkeit durch dezentrale Datenhaltung
  • Einhaltung der datenschutzrechtlichen Anforderungen
  • Verwendung von internationalen Standards, um die Zukunftsfähigkeit und Interoperabilität sicher zu stellen.

FHIR

Wir freuen uns auf das Feedback der Teilnehmer!

Der Entscheider-Event – Digitalisierungsgipfel der Gesundheitswirtschaft

Bei der jährlichen Auftaktveranstaltung der ENTSCHEIDERFABRIK, dem „Entscheider-Event“, kommen Krankenhaus Unternehmens-, IT- und Medizintechnikführung, Vertretern der Wissenschaft, fördernden Industrie-Unternehmen und Verbände sowie Experten aus dem Umfeld zusammen. Ziel ist es, die 5 Digitalisierungsthemen Deutschlands zu wählen (IT-Schlüssel-Themen).

entscheiderfabrik logoSeit 2006 ist es das Ziel der ENTSCHEIDERFABRIK die Krankenhaus-Entscheider an die Chancen der digitalen Transformation heran zu führen. Die Zielerreichung gelingt

  • durch die oben beschriebene Inkubatorfunktion für die Gesundheitswirtschaft, d.h. jährliche Wahl der 5 Digitalisierungsthemen der Gesundheitswirtschaft aus 12 Finalisten durch Klinikentscheider,
  • durch Veranstaltungen, auf denen der nutzenstiftende Beitrag von Digitalisierungsprojekten zum Klinikerfolg herausgestellt wird und
  • durch den Erfahrungsaustausch bzw. das Networken der interessierten TeilnehmerInnen und die Weiterbildungs-Zertifikate unserer Akademie für Unternehmensführung und digitale Transformation in der Gesundheitswirtschaft (AudG), d.h. CHCIO und SH-I-ME.

Die Unterstützer der Ziele des Eco Systems ENTSCHEIDERFABRIK sind 36 Verbände, Kliniken mit über 800 Betriebsstätten, 130+ Industrie-Unternehmen sowie von den Verbänden gewählte Beratungshäuser.

mediDOK ist seit 2017 Mitglied der ENTSCHEIDERFABRIK.

MEDIZIN 2020 – Wie weit ist die Digitalisierung in den Praxen? Eine Nachlese

Wie weit ist die Digitalisierung in den Arztpraxen in Deutschland? Unsere Eindrücke von der MEDIZIN 2020.

Auf der diesjährigen MEDIZIN 2020, die vom 7. bis 9. Februar in der Messe Stuttgart stattfand, konnten sich zahlreiche Partner und Kunden über die neuen Funktionen und die Vorteile der mediDOK 2.5 Produktfamilie informieren. In den Gesprächen mit den Besuchern auf unserem Stand verfestigte sich unser Eindruck, dass die Digitalisierung bei den niedergelassenen Ärzten deutlich an Fahrt aufgenommen hat. Dennoch sind es nicht die „großen Themen“ wie die elektronische Patientenakte (ePA) oder das eRezept, die die Ärzte beschäftigen. Weiterhin klagen die Ärzte regelmäßig über zu viel Bürokratie in den Praxen und das Papier, welches immer noch entsteht.

mediDOK_eForms_Unterschrift_2019Großes Interesse an mediDOK eForms

Viele Besucher interessierten sich daher für unsere neue Lösung mediDOK eForms. Diese erlaubt das Ausfüllen und Unterzeichnen von praxiseigenen Formularen auf einem Tablet. Kunden und Partner zeigten sich von der einfachen Bedienung und dem fairen Preismodell begeistert. Und auch die Tatsache, dass die Formulare für mediDOK eForms auf Basis von standardisierten PDF-Formularen von den Praxen selbst erstellt werden können, überzeugte. Mit mediDOK eForms können mediDOK-Kunden den nächsten Schritt in Richtung papierlose Praxis gehen: Arbeitsschritte, die derzeit noch auf Papier in den Praxen durchgeführt werden, werden mit Hilfe von eIDAS-konformen Signaturprozessen digitalisiert.

Das Fax ist tot – und nun?

Auffallend viele Praxen fragten nach Alternativen zur Fax-Kommunikation. Auch hier konnten wir durch unsere Schnittstelle zu den gängigen E-Mail-Programmen weiter punkten. Unser E-Mail-Import-Modul erlaubt nicht nur die Speicherung einer E-Mail inkl. Dateianhänge direkt beim Patienten, auch die selektive Speicherung einzelner Anhänge oder das Aufsplitten eines mehrseitigen PDFs auf verschiedene Patienten ist kein Problem. Die Zeiten, in denen eingehende Faxe ausgedruckt und wieder eingescannt wurden, scheinen nun endgültig der Vergangenheit anzugehören.

LifeTime – das Kommunikationstool

Eine weitere interessante Alternative zu Fax ist die Nutzung anderer Kommunikationstools wie beispielsweise LifeTime. LifeTime kann für die sichere Arzt-Zu-Arzt-Kommunikation verwendet werden und überträgt dabei nicht nur Befundberichte. Auch die Übermittlung von Bildern, z.B. Röntgenbildern, Fotos oder Ultraschallaufnahmen ist direkt möglich. Der Clou: LifeTime eignet sich auch die Arzt-Patienten-Kommunikation. So können – direkt aus mediDOK heraus – Befundberichte und Bilder dem Patienten in seine LifeTime App auf sein Smartphone übermittelt werden.

Positives Feedback zu mediDOK 2.5

Wir freuen uns sehr über das durchweg positive Feedback zu mediDOK 2.5. Viele Besucher haben gerade im Rahmen der Windows 10 Umstellung oder aufgrund unserer Ankündigung des End-Of-Life (EOL) von mediDOK 2.0 unsere attraktiven Upgradeangebote genutzt, um auf die aktuelle Generation umzusteigen. Gerne haben wir uns auf der Messe die Zeit genommen, um unseren Kunden die letzten offenen Fragen zur Software zu beantworten.

mediDOK PhotoApp – das „Allzweckwerkzeug“

Viele Umsteiger auf mediDOK 2.5 waren insbesondere von den Möglichkeiten der mediDOK PhotoApp begeistert, da die App nicht nur die Speicherung von Fotos per Smartphone in mediDOK erlaubt. Auch bestehende Bilder und Dokumente, die beim Patienten in mediDOK gespeichert sind, können in der PhotoApp aufgerufen werden. Dadurch können viele Ärzte „mal eben auf dem Gang“ einen Blick auf Befunde werfen und so einen Kollegen unterstützen oder sich auf das nächste Patientengespräch vorbereiten.

Unser Resümee

Die Digitalisierung in den Arztpraxen in Deutschland schreitet weiter voran. Viele Kunden haben begonnen das Faxgerät durch E-Mail oder andere Kommunikationswege zu ersetzen, doch es entsteht immer noch viel zu viel Papier. Wir freuen uns daher, dass immer mehr Ärzte auf Ihrem weiteren Weg in Richtung einer „echten papierlosen Praxis“ auf unsere zukunftsfähigen Produkte und Lösungen setzen.

Wir möchten uns bei allen Besuchern, Interessenten & Partnern für die interessanten Gespräche auf der MEDIZIN 2020 bedanken!